Kretschmer Michael 2019

„Keine falsche Naturromantik!“

Im Interview mit der BILD-Zeitung mahnt unser Landesvorsitzender, Ministerpräsident Michael Kretschmer, einen anderen Umgang mit dem Wolf an. Das Thema treibe viele Menschen um. „Die Debatte ist absurd. Die Leute erwarten hier Schutz und keine falsche Natur-Romantik. Es gibt jetzt etwas Bewegung, der Beschluss muss rasch kommen“, stellt der Ministerpräsident klar.

"Wir brauchen den Abschuss von Tieren, die dem Menschen oder Weidetieren gefährlich werden."

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Die Debatte über Dieselfahrverbote hält Kretschmer für verheerend. „Viele Menschen haben Angst um ihr Auto. Die Leute haben redlich das Geld für ihr Auto zusammengespart, die Autos haben eine Zulassung. Wir müssen auch aufhören, so zu tun, als müssten demnächst alle ein Elektroauto kaufen. Die deutschen Hersteller haben hervorragende Produkte, die sehr guten Absatz finden, gerade auch im Ausland. Wir werden noch lange auf Verbrennungsmotoren angewiesen sein.“

"Ein Ja zur Elektromobilität bedeutet kein Nein zum modernen Verbrennungsmotor."

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der CDU-Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer attestiert Kretschmer eine gute Zusammenarbeit. „Deshalb gibt es an der Spitze der Union keinen Führungsstreit“, so der CDU-Landeschef. Das Problem in der Groko in Berlin sei vielmehr die SPD. „Durch die unentschiedene Machtfrage reden in der SPD sehr viele Leute mit, blockieren pragmatische Politik.“

"Ich setze vor allem auf eine starke Union."

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Zum wiederholten Male schließt Kretschmer eine Zusammenarbeit mit AfD und Linkspartei aus. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass jede Stimme für AfD und Linke eine Regierungsbeteiligung der Grünen nach der Landtagswahl am 1. September wahrscheinlicher macht. „Natürlich wäre mir ein Zweierbündnis mit nur einem Koalitionspartner am liebsten, weil es stabiler ist, als Koalitionen aus noch mehr Parteien. Aber das entscheidet am Ende der Wähler.“

"Ich stehe zu den Chemnitzerinnen und Chemnitzern. "

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Im Interview kamen auch die Demonstrationen in Chemnitz im vergangenen Sommer zur Sprache, woraufhin der Ministerpräsident den Chemnitzern zur Seite stand. „Das ist eine tolle Stadt mit tollen Leuten, die gegen jede Art von Extremisten zusammengestanden haben. Pauschalisierungen und Schuldzuweisungen von außen waren oft falsch und unfair. Je weiter die Redaktionsstuben von Chemnitz entfernt waren, desto unerbittlicher waren die Kommentare. Dass die Bevölkerung oft eine andere Meinung hat als die veröffentlichte Meinung, sieht man auch an den steigenden Besucherzahlen und Investitionen in Sachsen.“

"Wir haben nach der Wende hier in den neuen Ländern gemeinsam aus Ost und West alles aufgebaut. Das war eine große solidarische Leistung."

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Die Debatte um eine „Ost-Quote“ ist aus Kretschmers Sicht „völliger Unfug“. „Wer sich an die Zeit vor dem Mauerfall erinnern kann, weiß, um wie viel besser, freier und komfortabler wir heute leben“, macht der Ministerpräsident deutlich. „Wer etwas für die neuen Länder tun will, kümmert sich darum, dass wir auch in Zukunft EU-Hilfen bekommen oder Schienenwege modernisiert werden. Das sind die praktischen Dinge, um die es geht.“